
Die Blasmusik steht vor der Herausforderung, sich in einer sich wandelnden Gesellschaft neu zu positionieren und ihre Relevanz deutlich zu machen. Ein innovatives Beispiel, wie dies gelingen kann, ist die «Woche der Blasmusik» im Emmental, die vom 28. April bis 4. Mai 2025 stattfindet.
Ein gemeinschaftlicher Ansatz für eine nachhaltige Zukunft
Anstatt auf isolierte Aktionen einzelner Vereine zu setzen, bündelt die «Woche der Blasmusik» die Kräfte aller Mitgliedsvereine des Emmentalischen Musikverbands, kurz EMV, sowie interessierter Vereine, die zusammen rund 800 Musikantinnen und Musikanten zählen. Durch eine koordinierte Werbekampagne, abgestimmte Auftritte in den Gemeinden und interaktive Erlebnisse soll die Sichtbarkeit der Blasmusik erhöht und die Begeisterung in der Bevölkerung gesteigert werden.

Gezielte Werbung und lokale Präsenz
Ein zentrales Element der Initiative ist die Präsenz der Vereine in ihren Gemeinden: Zwei Auftritte pro Gemeinde, kombiniert mit Instrumenten zum Ausprobieren, bieten einen niederschwelligen Zugang zur Blasmusik. Zusätzlich sorgt eine einheitliche visuelle und digitale Präsenz, wie Plakate an den Ortseingängen und Kooperationen mit lokalen Radiosendern und Zeitungen, für Aufmerksamkeit. Markus Wüthrich, Kassier des EMV, betont: «Unser Ziel ist es, den Vereinen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu geben. Wir machen als Verband in der Region im gleichen Design Werbung, und die Vereine zeigen, dass die Blasmusik in den Gemeinden lebt. So müssen sich mehr Menschen mit Blasmusik beschäftigen.»


Authentische Darstellung durch regionale Gesichter
Anstelle von generischen Bildern setzt die Kampagne auf authentische Porträts von Menschen aus dem Emmental. Ob Käser, Physiotherapeutin, Schülerin oder Grossvater – sie alle sind Teil der Blasmusikfamilie und zeigen die Vielfalt und Verwurzelung der Musik in der Region. Sandra Pfäffli, verantwortlich für die Social-Media-Kanäle und die Werbung im EMV, erklärt: «Wir haben nicht mit Stock-Bildern gearbeitet, sondern Menschen aus dem Emmental zu Hause und bei der Arbeit besucht und fotografiert. Egal, ob Unternehmer, Grosi, Hockeyler oder Alphornbauer – alle machen Blasmusik! Dies bringt Aufwand mit sich aber wir sind vom Produkt überzeugt.»


Unsere Verantwortung für die Zukunft der Blasmusik
Die «Woche der Blasmusik» im Emmental zeigt, wie durch gemeinschaftliches Handeln und innovative Ansätze die Zukunft der Blasmusik aktiv gestaltet werden kann. Es liegt in der Verantwortung der Verbände, solche Initiativen zu initiieren, zu unterstützen und weiterzuentwickeln, um die kulturelle Vielfalt und das musikalische Erbe für kommende Generationen zu bewahren. Christian Siegenthaler, Co-Präsident des EMV, fasst zusammen: «Natürlich retten wir isoliert mit dieser Woche die Zukunft der Blasmusik nicht, aber wir tragen ein Puzzleteil dazu bei. Das Schöne am Projekt ist, dass die Grundlagen nun erarbeitet sind und sich zusätzliche Regionen problemlos anschliessen können. Wie überall im Leben: Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, sondern voneinander profitieren.»
Die «Woche der Blasmusik» ist somit nicht nur ein Event, sondern ein zukunftsweisendes Modell, das zeigt, wie Tradition und Moderne harmonisch verbunden werden können, um die Blasmusik nachhaltig zu stärken.


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